Wenn man an Kunst denkt, sind die verschieden Disziplinen wie Musik, Bewegung, Sprache und vieles andere nicht wegzudenken. Durch Kunstvermittlung lassen sich viele Themen des Alltags ganzheitlich und verständlich aufgreifen. Jedes Kunstwerk ist auf seine Weise einzigartig und interessant. Es gilt nur den richtigen Rahmen dafür zu finden und hin und wieder über den Rand hinaus zu sehen, sozusagen "aus dem Rahmen zu fallen". Wie kann das Kunstwerk also zum Kind gebracht werden? Wie kann man Kunstvermittlung kindgerecht gestalten?
Diesen Fragen sind die Schüler:innen der Josef-Pieper-Schule, die sich im zweiten Jahr der Erzieherausbildung befinden, mit ihrer Lehrerin Elisabeth Weßling auf den Grund gegangen. Hierzu besuchten sie die Ausstellung "PSSST - Still wird es gewesen sein!" von Stephan Us auf der Ökonomie von Kloster Bentlage. Dort hatten sie die Möglichkeit, sich in Zeiten von Corona intensiv mit der Thematik rund um das Nichts zu beschäftigen und das eigene Erleben künstlerisch aktiv zum Ausdruck zu bringen.
In der Schule haben sie ihre Arbeiten zum Thema im Raum der Stille präsentiert. "Beeindruckend wie die Schüler:innen sich in die prozesshafte künstlerische Auseinandersetzung begeben haben. Das sieht man in den entstandenen Werken, die von der Negation des Nichts über die körperliche Aktion bis hin zur Eröffnung von neuen Gedankenräumen zur Stille reichen", erzählte der Künstler Stephan Us nach dem Besuch.
"Die Werke werden auf jeden Fall weiterhin auf den Reisen des Archiv des Nichts öffentlich dokumentiert." Aus der Reflexion des eigenen künstlerischen Prozesses entwickelten die Schüler:innen Anknüpfungspunkte für ästhetisches Lernen mit Kindern und Jugendlichen mit dem Ziel das Museum als spannenden Lernort in pädagogischen Arbeitsfeldern erfahrbar zu machen.
Die Ausstellung "PSSST - Still wird es gewesen sein!" von Stephan Us ist übrigens noch bis zum 20. Juni im Kloster Bentlage zu sehen.
Da der Künstler und Kurator diese Ausstellung immer als Prozess angesehen hat, hat er gerade erst einige Arbeiten ausgetauscht und ergänzt. Denn die Stille ist kein statischer Zustand, sondern ein "immer wieder von neuem still werden".
Am kommenden Sonntag, den 13. Juni 2021 wird der Künstler mit der Performance "NomadicNo Man´s Land #Bentlage" diesen stetigen Veränderungsprozess nochmal unterstreichen. Ab 16 Uhr geht es um einen Apfelbaum, einen Fisch mit Schwimmflügeln, salziger Haut, dem Mikro- und Makrokosmos, einen Klapperstorch, der Erde und Bentlage, dem Klima um uns, über uns und unter uns und, und, und, ... natürlich die Stille! Der Eintritt zu der Performance, die sowohl im Ausstellungsraum als auch außen auf der Ökonomie stattfindet, ist frei.
Bild: Elisabeth Weßling begeisterte Stephan Us im Raum der Stille mit den inspirierten Arbeiten der Schülerinnen der Josef Pieper Schule